Planung Mehrfamilienhaus Barbarossahof mit Nutzung der Umweltenergie
Unweit des Theaterplatzes in Erfurt mit Blick auf den Dom und die Severikirche wurden diese modernen fünf-geschossigen Mehrfamilienhäuser geplant und umgesetzt. Durch die Hanglage ist die Garage im Kellergeschoss über eine minimale Rampe zu erreichen. Im Kellergeschoss sind neben, den Stellplätzen für die Mieter, die Kellerräume, ein Waschmaschinenraum und die Technikzentrale untergebracht. Über das Treppenhaus sowie den Aufzug können das Erdgeschoss bis 2. Obergeschoss sowie das Staffelgeschoss erreicht werden. Im Erdgeschoss sowie 1. Obergeschoss sind jeweils eine kleine und eine mittelgroße Wohnung angeordnet. Die Flächen im 2. Obergeschoss sowie im Staffelgeschoss werden jeweils einer Wohneinheit zugeordnet.
Das Objekt liegt im Fernwärmesatzungsgebiet der Stadt Erfurt, so dass neben dem Fernwärmeanschluss nur die Nutzung der Umweltenergie zur Wärmeerzeugung genutzt werden konnte. Aufgrund der Lage sowie der Grundstücksgröße konnten Erdsonden, Kollektorfelder sowie die Nutzung des Grundwassers ausgeschlossen werden. In einer detaillierten Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wurde die Wärmeerzeugung mittels einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit der anliegenden Fernwärme verglichen. Die wirtschaftlichere Fernwärme in Kombination mit den Vorteilen der Fernwärme führte dazu, dass sich der Bauherr für den Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Erfurt entschied.
Die Warmwasserbereitung wurde zentrale mittels direkt beheiztem Speicher umgesetzt. Zur Sicherstellung des Feuchteschutzes der Wohnungen gemäß DIN 1946-6 entschied sich der Bauherr für einen gehobenen Standard. Es wurde eine kontrollierte Wohnungslüftung (KWL) installiert. Durch einen wirtschaftlichen Vergleich unterschiedlichster am Markt vorhandener Systeme konnte die Entscheidung für dezentrale Wohnungslüftungsgeräte getroffen werden. Dabei kommt pro Wohnung ein Gerät zum Einsatz, über welches der komplette Luftaustausch der Wohnung erfolgt. Bei diesem System wird ein Lüftungsgerät installiert, welches die Außenluft über einen Filter ansaugt. Mittels Wärmerückgewinnung wird die Wärme, welche in der Abluft enthalten ist, auf die Außenluft übertragen. Die vorgewärmte Zuluft wird dann über ein Lüftungsnetz den Zulufträumen zugeführt. Die Luftverteilung erfolgte in Kunststoffrohr innerhalb der Installationsebene unterhalb der Fußbodenheizung als Onfloor-System. Die Zuluftauslässe wurden im Bereich der Außenwände in den Aufenthaltsräumen (Schlafzimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer, Arbeitszimmer) positioniert. Über Abluftventile in WC- und Abstellräumen sowie den Küchen wurde die Abluft aus der Wohnung abgezogen. Die Flure und Dielen stellten die Überströmräume dar. Der Lüftungskreislauf schließt sich damit.
Die Lüftungsgeräte wurden überwiegend als Decken- und Wandgeräte ausgeführt.
In der größten Wohnung kam auf Grund der Luftmenge ein Standgerät zum Einsatz. Dieses konnte zudem mit einem Kühlungsaufsatz versehen werden. Durch diesen wird die Zuluft in den Sommermonaten gekühlt.
Durch die kontrollierte Wohnraumlüftung wird den Räumen dauerhaft Frischluft zugeführt und es wird der, nach DIN 1946-6, notwendige Luftwechsel zum Feuchteschutz gewährleistet. Ein Öffnen der Fenster zum Lüften ist damit nicht notwendig. Die dadurch verhinderten Lüftungswärmeverluste senken die Betriebskosten.
Beheizt werden die Räumlichkeiten mittels einer Fußbodenheizung mit einer Einzelraumregelung. Die Verteilerkästen sind als Unterputzverteiler in den Trockenbauwänden verbaut.
Weitere Informationen zum Architekten: Haus mit Zukunft