Jugendwaldheim Gera-Ernsee

Umbau Ostflügel und Anbau Sozialgebäude

Das alte Jugendwaldheim in Gera-Ernsee bestand aus zwei 3 geschossigen Flügeln, welche mittels eingeschossigem Zwischenbau verbunden waren.

Bestandsgebäude vor Baubeginn

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden der Westflügel abgebrochen durch einen eingeschossigen Anbau ersetzt.

Bestansgebäude und Anbau

In diesem Sozialgebäude wurden die Klassenräume sowie der Speisesaal untergebracht. Die Küche inkl. Lagerraum und Sanitärräume für das Personal und die Kinder fanden ebenso im Sozialgebäude Räumlichkeiten. Der Zugang ins Gebäude über das Foyer stellt die Verbindung zw. Bestandsgebäude und den Anbau dar. Die Heizzentrale war im Untergeschoss neben dem Westflügel untergebracht. Sie wurde beim Abriss vom Westflügel bestehen gelassen. Sie bestand aus 2 Gaskesseln und 3 Pufferspeichern sowie einem Warmwasserbereiter. Ziel war es, so viel Anlagentechnik so weit wie möglich und sinnhaft beizubehalten.

Die Reduzierung der zu beheizenden Fläche sowie die Senkung der Transmissionswärme- und Lüftungswärmeverluste führte zur Senkung des Wärmebedarfs. Um dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) gerecht zu werden, musste neben der vorhandenen Gasbefeuerung ein regenerativer Anteil erfüllt werden. Innerhalb einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, erstellt durch das Büro Veeba, stellte sich eine Kombination aus dem vorhandenen Gaskessels mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) als wirtschaftlichste Wärmeerzeugungsvariante heraus. Das Blockheizkraft erzeugt die Grundwärmelast des Gebäudes. Die erzeugte Wärme wird in einen Multifunktionsspeicher geführt. Dieser dient neben der Pufferung der Heizungswärme für die Warmwasserbereitung. Die vorhandenen Pufferspeicher konnten damit demontiert werden. Einer der beiden Gaskessel konnte ebenso ausgebaut werden. Der noch belassene Kessel dient zur Spitzenlastabdeckung und wird bei Wärmeanforderungen der Heizkreise oder der Warmwasserbereitung gestartet. Der Verteiler wurde im Bestand belassen. Die Heizkreispumpen wurde durch Hocheffizienze-Pumpen ausgetauscht.

Heizzentrale nach dem Umbau

Heizzentrale nach dem Umbau

Die Wärmeübertragung im Sozialgebäude erfolgt mittels Fußbodenheizung.

Verlegte Fußbodenheizung im Speisesaal

Im Kaminzimmer wurde zudem ein Kamin installiert.

Kaminzimmer

Aufgrund der Trägheit des Systems sowie der hohen Luftwechselraten wurde die Beheizung der Garderobe mittels Stahlröhrenradiator eingeplant. Die Verteilleitungen wurden im Fußbodenaufbau verlegt. Innerhalb des sanierten Ostflügels wurden neue, an die geänderte Heizlast angepasste, Stahlröhrenradiatoren im Bereich der Außenfenster installiert. Die Anbindeleitungen zu den Heizkörpern wurden in eigens für das Bauvorhaben entwickelte Holzsockelleisten verlegt.

Die bereits sanierten Sanitärräume im Ostflügel im 1. und 2. Obergeschoß wurden im Bestand belassen. Nur das Erdgeschoss wurde sanitärtechnisch komplett saniert. Es wurden neue zum Teil auch barrierefreie Duschplätze installiert. Die Warmwasser- sowie Zirkulationsleitungen wurden vom Heizraum über das Sozialgebäude in den Westflügel geführt und dort an die vorhandenen Steiger ins 1. und 2. Obergeschoss angebunden. Im Zuge der Sanierung wurden die Bestandssysteme gemäß Brandschutzgutachten ertüchtigt. So war es notwendig die Bodeneinläufe mittels Brandschutzeinsätzen auszustatten.

Anlagenschema Jugendwaldheim Gera Ernsee

Südlich des Heizraumes befinden sich in einiger Entfernung die Werkstatträume des Jugendwaldheims, welche über eine kurze Versorgungstrasse mit Wärme und Wasser versorgt wurden. Zur Verhinderung von Stagnation in der Trinkwasserleitung zu den Werkstätten wurden die Leitung eingeschliffen, so dass bei Zapfvorgängen des Warmwassers, immer ein Durchströmen der Leitung erreicht wird.
Die Aufwärmküche sowie das angebundene Küchenlager wurden mit einer Kompaktlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Abluftventile wurde mit einem Abluftfilter ausgestattet, um eventuell anfallende Fettpartikel aus der Luft aufzufangen. Zudem war der Wärmeübertrager der Lüftungsanlage auswaschbar. Die WC-Räume sowie alle weiteren fensterlosen Räume des Sozialgebäudes erhielten Abluftanlagen. Die Steuerung wurde mittels einer Anwesenheitsdetektion oder einer Feuchtemessung umgesetzt. Die übrigen Räumlichkeiten wie Klassenräume, Speisesaal oder Schlafräume werden mittels Fensterlüftung be- und entlüftet.

Bestandsgebäude und Anbau Seitenansicht

Weitere Informationen: Jugendwaldheim Gera-Ernsee

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